Arbeitsmarktöffnung für Osteuropäer
Es war und ist wohl eines jener Themen, welches kaum heißer diskutiert werden könnte. Die Öffnung des deutschen Arbeitsmarktes für die osteuropäischen EU Mitgliedsländer. Denn ab sofort ist es möglich, die im vergangenen Jahr rund 18.000 umbesetzen Lehrlings- und Ausbildungsstellen in Deutschland auch an EU Bürger der osteuropäischen Mitgliedsstaaten wie zum Beispiel Polen oder aber der Tschechei zu vergeben. Seit dem 1. Mai 2011 werden somit wohl zweifelsohne die freien Ausbildungsstellen in Deutschland heiß begehrt sein.
Denn entgegen so manchen deutschen Schulabgängern, wissen alle voran polnischen Jugendlichen, wie wertvoll eine Ausbildung in Deutschland sein kann. Schon in den vergangenen Jahren drängten sich eben diese Jugendlichen auf den deutschen Lehrstellenmarkt, um so eine bestmögliche Ausbildung zu erhalten. Bislang war dieser Ansturm jedoch stark begrenzt, was Jahr für Jahr dazu führte, dass einzelne Branchen einen regelrechten Fachkräfte- und Auszubildendenmangel hatten. Nun soll dies nicht mehr vorkommen, denn mit der Öffnung des deutschen Arbeitsmarktes für osteuropäische EU Mitgliedsstaaten sollen eben diese freien Stellen zielgerichtet gefüllt und dabei die Zuwanderungsrate konstant gehalten werden. Ein Vorteil der Arbeitsmarktöffnung der sicherlich nicht von der Hand zu weisen ist. Während die einen dank der neuen Regelung Dumpinglöhne durch „ausländische Billiglöhner“ befürchten, glauben die anderen, zu denen auch wir uns zählen, dass Deutschland von der Arbeitsmarktöffnung profitieren wird.
Bislang waren Ausländer darauf angewiesen, nach Deutschland einzuwandern, um hier eine Ausbildung beginnen zu können. Nun da dies wegfällt, ergeben sich beinahe nur noch Vorteile für den Deutschen Arbeitsmarkt. So sieht es nicht nur das Wirtschaftsministerium, sondern auch der Zentralverband des deutschen Handwerks und es darf angenommen werden, dass vor allem in den Handwerksbereichen die Arbeitsmarktöffnung dazu führen wird, dass unzählige von unbesetzten Lehrstellen schnell und effektiv besetzt werden. Kurz um, der Run auf die heiß begehrten Lehrstellen wird ab sofort noch ein wenig hitziger werden. Daher sollten sich auch und gerade deutsche Bewerber lieber früher als zu spät um einen der heiß begehrten Ausbildungsplätze kümmern. Denn ab sofort ist die Konkurrenz durchaus nicht mehr zu unterschätzen. Obgleich ein solcher Wettbewerb sicherlich auch die Qualität der Ausbildungen anheben und somit den Stellenwert der Ausbildung sicher noch ein klein wenig anheben wird.